von Susanne Rohr - Marketing mit KI
Aktualisiert am: 1. August 2025
Du nutzt bereits KI-Tools für Texte, Ads oder deinen Chatbot? Dann betrifft dich der neue EU AI Act direkt. Denn er bringt klare Vorgaben, wie KI im Marketing eingesetzt werden darf. Keine Sorge: Du brauchst kein juristisches Detailwissen. Aber du solltest wissen, worauf es jetzt ankommt, um rechtskonform, effizient und vertrauenswürdig zu bleiben. Hier erfährst du, wie du mit wenig Aufwand professionell aufgestellt bist.
1. Was bedeutet der EU AI Act für dich konkret?
Hinweis: Der EU AI Act ist am 1. August 2024 in Kraft getreten. Die Vorschriften werden gestaffelt eingeführt – für dich als Anwender:in von Marketing-KI wird es ab August 2026 konkret. Bis dahin hast du Zeit, deine Prozesse gut aufzustellen.
Die gute Nachricht: Die meisten KI-Tools, die du im Marketingalltag nutzt, fallen unter "minimales Risiko". Das betrifft:
- Textgenerierung (ChatGPT, Jasper)
- Social-Media-Posts
- Bildgenerierung (Midjourney, DALL-E)
- Standard-Kundenkommunikation
Deine Hauptpflichten sind überschaubar:
- KI-Inhalte nicht diskriminierend gestalten
- Keine irreführenden Informationen verbreiten
- Personenbezogene Daten DSGVO-konform verarbeiten
- Bei direkter KI-Interaktion (Chatbots) kennzeichnen
Was du NICHT musst: Klassische Marketinginhalte wie Webseiten-Texte oder Social-Media-Posts kennzeichnen.
Wenn Mitarbeiter:innen in deinem Unternehmen KI nutzen: Eine kurze interne Richtlinie mit den Grundregeln reicht aus.
Die Hauptverantwortung liegt bei den Tool-Anbietern – nicht bei dir als Nutzer. Trotzdem empfiehlt sich ein verantwortungsvoller Umgang für deine Glaubwürdigkeit.
2. Deine Checkliste für KI-Tools und Inhalte
Bei der Tool-Nutzung:
- Inhalte immer redaktionell prüfen und freigeben
- DSGVO-konforme Datenverarbeitung sicherstellen
- Bei Chatbots oder automatischen Systemen: KI-Nutzung kennzeichnen
Für dein Team (falls vorhanden):
- Wer darf welche KI-Tools nutzen?
- Wer gibt Inhalte frei?
- Grundregeln zu Datenschutz kommunizieren
3. So bleibst du effizient UND seriös
KI spart dir Zeit – aber dein Auftritt muss zu deiner Professionalität passen.
Bewährter Workflow:
- KI-Entwurf erstellen
- Fachliche Prüfung und Anpassung
- Finale Freigabe
Qualitätsstandards halten: Auch mit KI-Unterstützung bleiben deine fachlichen Standards entscheidend.
4. Vertrauen durch Transparenz aufbauen
Offenheit schafft Vertrauen bei deinen Kunden.
Praktische Umsetzung:
- Kommuniziere, dass du KI als Werkzeug nutzt
- Betone, dass du fachlich die Kontrolle behältst
- Beispiel-Hinweis: "Unterstützt durch KI, fachlich geprüft von mir"
5. Dein Vorteil: Professionell und zukunftssicher
Der EU AI Act ist kein Hindernis, sondern schafft einen klaren Rahmen. Wenn du jetzt saubere Prozesse aufsetzt, bist du deiner Konkurrenz voraus. Du zeigst: Hier arbeitet jemand, der Technik beherrscht und Verantwortung übernimmt.
Fazit
KI im Marketing wird bleiben – und der EU AI Act sorgt für verantwortlichen Einsatz. Für dich bedeutet das: Jetzt die richtigen Prozesse aufsetzen und mit wenig Aufwand viel Wirkung erzielen.
Häufige Fragen zum EU AI Act für Marketing mit KI (FAQ)
Hier findest du Antworten auf die wichtigsten Fragen, die sich Solopreneure und kleinere Unternehmen zum Thema EU AI Act und Marketing mit KI stellen.
📌 Allgemeines
Gilt der EU AI Act auch für kleine Unternehmen?
Ja. Der EU AI Act gilt unabhängig von der Unternehmensgröße. Auch Einzelunternehmer:innen und kleine Betriebe müssen sich an die Regelungen halten, wenn sie KI-Tools einsetzen. Es gibt jedoch Erleichterungen bei der Umsetzung.
Ab wann gelten die Vorschriften?
Der EU AI Act ist seit dem 1. August 2024 in Kraft. Für dich als Anwender:in von Marketing-KI wird es ab August 2026 konkret. Bis dahin kannst du deine Prozesse rechtzeitig anpassen.
🔧 Konkrete Umsetzung
Muss ich als Solopreneur meine KI-Nutzung kennzeichnen?
In den meisten Fällen nicht. Klassische Inhalte wie Texte oder Social-Media-Posts müssen nicht als KI-generiert gekennzeichnet werden. Eine Kennzeichnung ist nur nötig, wenn du z. B. Chatbots oder täuschend echte KI-Inhalte (Deepfakes) einsetzt.
Was muss ich dokumentieren?
Du solltest dokumentieren:
- welche KI-Tools du nutzt
- wie Inhalte freigegeben werden
- wer in deinem Team (falls vorhanden) Zugang hat
Auch eine einfache interne Guideline zur KI-Nutzung reicht oft aus.
🔐 Recht & Strafen
Welche Strafen drohen bei Verstößen?
Die Strafen sind abhängig von der Schwere des Verstoßes. Im schlimmsten Fall drohen Bußgelder von bis zu 30 Mio. Euro oder 6 % des weltweiten Jahresumsatzes. Für kleinere Unternehmen wird aber verhältnismäßig geahndet – trotzdem: lieber auf Nummer sicher gehen.
Welche Erleichterungen bietet der EU AI Act für kleine Unternehmen und Solopreneure?
Der EU AI Act berücksichtigt die Bedürfnisse kleiner Unternehmen und Solopreneure durch vereinfachte Regelungen, um den Aufwand und die Kosten gering zu halten:
- Reduzierte Dokumentationspflichten: Kleine Unternehmen müssen weniger umfangreiche Nachweise und Berichte über ihre KI-Nutzung führen.
- Zugang zu regulatorischen Sandboxes: Sie können ihre KI-Systeme in behördlich unterstützten Testumgebungen sicher ausprobieren und erhalten dabei Hilfestellung.
- Unterstützung durch Förderprogramme und Verbände: Viele regionale und branchenspezifische Stellen bieten Beratung, Schulungen und praktische Hilfen zur Einhaltung der Regeln.
Diese Maßnahmen sollen kleinen Unternehmen eine faire Chance geben, innovativ zu bleiben und gleichzeitig rechtskonform zu agieren.
🛠️ Praxis & Tools
Welche KI-Tools sind unproblematisch?
Die meisten Marketing-Tools wie ChatGPT, Jasper, Midjourney oder Canva KI gelten als minimal risikobehaftet. Wichtig ist nur: Inhalte prüfen, keine sensiblen Daten eingeben und bei Bedarf kenntlich machen, dass es KI ist.
Gibt es Vorlagen für KI-Richtlinien?
Ja, viele Branchenverbände und Berater:innen bieten einfache Muster-Guidelines an. Auch eine eigene kurze Richtlinie mit 3–5 Grundsätzen zur KI-Nutzung reicht für kleine Teams oder Solopreneure oft aus.
🤝 Support & Weiterführendes
Wo finde ich Unterstützung oder Beratung?
Verlässliche Anlaufstellen sind:
- Industrie- und Handelskammern (IHK), z. B.:
- EU-Websites und offizielle AI Act-Leitfäden
- Spezialisierte Berater:innen für KI & Datenschutz
- Branchenverbände und Newsletter
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