Marketing für Kleinunternehmen – Wie geht Marketing heute?

Marketing für Kleinunternehmen – Wie geht Marketing heute?

Susanne Rohr
von Susanne Rohr

Durch Internet, neue Medien und Smartphones hat das Marketing sich heute grundlegend verändert. Viele Unternehmen lassen dabei heute ein großes Potenzial ungenutzt, was spätestens die Corona-Krise offenbart haben dürfte. Im Marketing gibt es keine Pauschallösungen. Für die eigene Vorgehensweise stellt sich daher immer die Frage, welche Produkte oder Dienstleistungen du anbietest. Entscheidend für dein persönliches Verfahren ist aber auch, welche Ziele du hast.

Wirksames Marketing braucht eine klares Ziel

Grundvoraussetzung für erfolgreiches Marketing ist immer die Verknüpfung an die eigene betriebswirtschaftliche Planung. Konkrete Unternehmensziele (Umsatzplus von 10%, zwei neue Mitarbeiter etc.) helfen bei strategischen Überlegungen im Marketing. Durch die Digitalisierung im Marketing gibt es viele Kennzahlen, an denen du dich orientieren kannst:

  • Ranking auf Google – (erst Ergebnisse auf Seite 1 sind interessant, je höher du dabei angezeigt wirst, desto mehr Besucher und Kunden kannst du erwarten)
  • Follower auf Facebook/Instagram/LinkedIn
  • Abonnenten des eigenen Newsletters
  • Anzahl der Kunden in deiner Datenbank
  • Tägliche/Monatliche Besuchszahlen auf der eigenen Website

Wenn du völlig von vorn beginnst, ist es vielleicht schwierig, gut abschätzen zu können, welche Ziele realistisch sind. Das ist erst einmal jedoch nicht entscheidend, die Zahlen wirst du im Nachhinein noch einmal realistischer ausformulieren können. Wichtig ist erst einmal, dass du Erfolg oder Misserfolg messbar machen kannst und einen Plan für dein Marketing entwickelst. Zunächst gilt es jedoch grundlegendere Überlegungen zu machen.

An wen verkaufe ich – welche Emotionen bewegen deine Kunden?

Natürlich gibt es für unterschiedliche Dienstleistungen und Produkte ganz unterschiedliche Möglichkeiten im Marketing. Bei größeren Unternehmen werden große Summen investiert, alleine um in Erfahrung zu bringen, wer die eigenen Kunden überhaupt sind. Dir stehen vielleicht nicht die gleichen Möglichkeiten zur Verfügung, dafür kennst du deine Kunden aber persönlich und kannst dich wahrscheinlich gut in sie hineinversetzen.

Klassisches Mindmapping und Brainstorming kann hier oft überraschend gute Ergebnisse liefern, da auch halb- oder unbewusstes Wissen zu Papier gebracht werden kann. Wertvoll kann es sein, Wünsche und Ängste der eigenen Kunden auszuformulieren und evtl. auch zu visualisieren. Einmal erarbeitet, ist ein solches Abbild des Gemüts der eigenen Kunden wertvolles Grundmaterial für Slogans, Texte, Bilderwelten sowie für die Gestaltung von Webseiten und Flyern.

Gestaltung und Verpackung deines Produkts

Die Überlegungen aus den vorherigen Abschnitten fließen natürlich wesentlich bei der Gestaltung deines Produktes bzw. in dessen Verpackung ein. An der Zielgruppe orientiert sich, wie das Produkt gestaltet, verpackt und aufbereitet werden soll sowie welche Informationen auf das Produkt gehören. Wenn du eine Dienstleistung anbietest, kannst du analog vorgehen. Auftreten, Kleidung und Atmosphäre tragen dazu bei, die Hochwertigkeit deines Services zu unterstreichen.

Die Gestaltung sollte dabei eine optische Einheit mit deinen anderen Marketingkanälen und -aktionen ergeben. So stellst du nicht nur ein Produkt her, sondern schaffst eine Marke mit Wiedererkennungswert, die sich von der Konkurrenz abheben kann.
Wo und wie du dein Produkt am besten verkaufst

Gerade während der Corona-Krise hat sich gezeigt, wie wichtig das Thema Digitalisierung ist. Wer ein überzeugendes Produkt zu bieten hat, kann auch versuchen, es auf anderen Plattformen zu vermarkten:

  • Ebay
  • Etsy
  • Amazon
  • Avocadostore (Öko-Nische)
  • Yatego.de
  • Rakuten
  • Alibaba

In der Corona-Krise haben sich aber auch viele lokale Händler zusammengeschlossen, um präsenter für die eigene Stadt, Stadtteil oder das Viertel zu sein und haben gemeinsame Webseiten gegründet. Durch etwas Recherche kannst du dich schlau machen, ob es dies auch in deiner Nähe gibt.

Viele Dienstleister sind noch immer schwer getroffen von der Corona-Krise. Wenn du auch dazu gehörst, könnte es sinnvoll sein, deine Leistung zu digitalisieren. Online-Beratungen, Video-Chats oder auch Online-Kurse sind hierfür eine Möglichkeit. Wenn du dabei mit Webinar-Software arbeitest, musst du einen Kurs nur einmal aufsetzen und deine Kunden können ihn jederzeit buchen oder abrufen.

Die gleiche Technik kannst du aber auch für das Marketing nutzen. Dabei kann auch die Erstellung eines eigenen Webshops natürlich sinnvoll sein. Ein eigener Shop läuft aber in den meisten Fällen erst durch entsprechendes Marketing gut.

Das eigentliche Marketing – wie du dein Produkt bewirbst

Bist du die vorigen Schritte durchgegangen, solltest du genug Material haben, um eine ganze Reihe von Marketingkampagnen zu starten. Zentral sind dabei Claim und Logo. Sie sind repräsentativ für dich und tragen wesentlich zur Identität deines Unternehmens (Corporate Identity) bei. Sie sollten daher langfristig für dich funktionieren.

Claim

Claims sind kurze Sätze, die an deinem Laden, auf deinem Produkt, auf der Website wiederzufinden sind. Sie können auf verschiedene Weise funktionieren. Eine einfache Beschreibung von dem, was dein Unternehmen leistet, kann dabei genauso funktionieren, wie ein subtiles Wortspiel oder eine poetische Umschreibung.

Logo

Beim Logo ist die beste Wahl, es von einem professionellen Designer entwerfen zu lassen. Diese kritzeln nicht einfach nur ein Logo auf, sondern können deine Vorstellungen und Wünsche anhand von Konstruktionsregeln und optisch-harmonischen Maßstäben umsetzen. Auch bei Schriftarten, rechtlichen Problemen dazu können sie dir in der Regel gut weiterhelfen.
Mit Claim und Logo hast du die Grundlage, die auch schon vor der Digitalisierung Grundgerüst für das Marketing waren. Im zweiten Schritt musst du dir nun überlegen, welche Kanäle für dich sinnvoll sind.

Marketing  – Digital oder klassisch?

Heutzutage ist das digitale Marketing in aller Munde und es soll auch hier im Fokus stehen, da es weniger selbsterklärend ist als das klassische Marketing, das über Plakate, Annoncen, Flyer und sonstige Printmedien funktioniert. Das klassische Marketing ist nach wie vor sinnvoll. Der Vorteil ist dabei offensichtlich, dass du in deiner Umgebung werben kannst oder sogar ein haptisch fassbares Medium mitgeben kannst. Gerade in Verbindung können das klassische und das digitale Marketing sich aber sinnvoll ergänzen.

Eine alte Regel im Direktmarketing besagt, dass potenzielle Kunden überhaupt erst auf deine Marke aufmerksam werden, wenn sie insgesamt siebenmal über sie “gestolpert” sind – und das heißt dann noch immer nicht, dass sie auch zu tatsächlichen Kunden werden. Heute kannst du davon ausgehen, dass dein potenzieller Wunschkunde mindestens 30 Minuten und mehr mit dir online verbracht haben muss, um Vertrauen zu dir und deinem Angebot aufzubauen. Insofern können klassisches und digitales Marketing sich sinnvoll ergänzen.

Das digitale Marketing – die Qual der Wahl

Beim digitalen Marketing gibt es inzwischen so viele Kanäle, dass du dich – vor allem für den Anfang – auf ein bis zwei konzentrieren solltest. Dabei musst du selbst, abschätzen und recherchieren, wo und wie du deine Kunden am besten erreichst. Hier ein grober Überblick:

  • E-Mail-Marketing (Newsletter, Funnel-Content)
  • Blog (dringend zu empfehlen, wenn du Besucher auf deine Website holen möchtest)
  • Social Media (Facebook, Instagram, LinkedIn, Twitter etc.)
  • Facebook & Google Ads
  • Berufsnetzwerke (im B2B-Bereich)
  • eigene Website

Grob kann hier vielleicht gesagt werden, je mehr Mitbewerber Du hast, desto mehr kommt es nämlich auf Feinheiten und die genaue Fokussierung auf Kundengruppen an. Ist das bei dir der Fall solltest du dich auf Kanäle konzentrieren, auf denen du dich durch starke Texte, Audios oder Videos inhaltlich positionieren kannst. Das ist beim E-Mail-Marketing, aber auch natürlich beim Blog oder bei der eigenen Website der Fall.

Bist du ein Dienstleister, der möglichst viele Kunden aus der Nachbarschaft von sich überzeugen will, ist die persönliche Kundenerfahrung und der persönliche Kontakt zum Kunden der Schlüssel zum Erfolg. Als Mensch und kundenfreundlicher Dienstleister wirst du dich am besten auf sozialen Medien positionieren können.

Die eigene Website – keine erweiterte Visitenkarte, sondern Universalmittel

Die eigene Website ist dabei noch einmal ein Thema für sich. Sie sollte heute nicht mehr als erweiterte Visitenkarte verstanden werden. Sie ist in der digitalen Welt oft die erste Anlaufstelle von potenziellen Kunden. Hier sollten sich deine Kunden genauso einen ersten Eindruck verschaffen, sich tiefgehend informieren und natürlich auch Kontakt aufnehmen können. Gestaltung, Bilderwelt und sprachlicher Ausdruck muss in Einklang gebracht werden mit einer einfachen und übersichtlichen Nutzerführung, die den Kunden zu seinem Ziel führt.

Die eigene Website kann dabei sehr wohl auch für andere Medien genutzt werden, indem du Inhalte von deinem Blog beispielsweise in sozialen Medien postest.

Besonders wertvoller bei Webseiten ist, dass sie auf Google gerankt werden. Geben Kunden bestimmte Suchwörter ein, kann dies dazu führen, dass deine Website im besten Fall ganz oben auf der ersten Seite von Google angezeigt wird. Hier sind SEO, saubere Programmierung und ein schneller Server für deine Website entscheidend.

Der Artikel hier ist grob in Sinnabschnitte gegliedert. In der Praxis wirst du merken, dass die Schritte, die du machen wirst, alle zusammenhängen. Im Grunde ist es daher, nicht bedeutend, wo du mit der Arbeit beginnst. In vielen Fällen dürfte die Vorarbeit in den ein oder anderen Aspekten auch ohnehin schon geleistet sind.

Viele der Arbeitsschritte erfordern natürlich auch fachliches Wissen und Expertise, bei der ich dir natürlich gerne mit Rat und Tat zur Seite stehe.

Susanne Rohr
Susanne Rohr
Susanne Rohr ist Marketingexpertin, Strategieberaterin und Businesscoach mit 30 Jahren Erfahrung. Sie unterstützt Berater:innen, Solopreneure und Inhaber:innen kleiner Unternehmen dabei, digitale Geschäftsmodelle zu entwickeln und die passende Marketingstrategie zu finden, um mehr Sichtbarkeit zu erlangen, bessere Kunden zu gewinnen, höhere Umsätze zu erzielen und ihre ambitionierten Geschäftsziele zu erreichen.
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