Video drehen: Die 10 wichtigsten Tipps

Video drehen: Die 10 wichtigsten Tipps

Susanne Rohr
von Susanne Rohr

Du möchtest dein eigenes Business Video drehen? Und fragst dich, wie du am besten vorgehst?

Ich habe den Filmemacher Robert Auer dazu befragt, der sich seit 2005 auf die Produktion von redaktionellen und werblichen Filmen im Internet spezialisiert hat. Wie kannst du am besten vorgehen, wenn du anfangen möchtest Videos als Marketing Taktik für dein Unternehmen einzusetzen.

Doch gleich etwas vorneweg:

Bitte begrabe die Hoffnung, dass du mit einem Spot deiner Firma ein Gesicht verleihst, du einen Viralkracher landest und ab morgen die Verkaufszahlen durch die Decke gehen. Wenn du dauerhaft Erfolg haben willst, brauchst du ein Ziel, einen langen Atem, die Bereitschaft etwas zu wagen und vor allem eine Strategie und jemanden der Sie mit Ihnen umsetzt.“ Robert Auer, words-in-motion.de

Hier kommen die Tipps von Robert Auer, um gute Videos mit dem Smartphone zu produzieren.

Video: Die 10 wichtigsten Tipps, wie du dich in Szene setzt

Rein technisch ist es heute überhaupt kein Problem, das eigene Firmenvideo per Smartphone aufzunehmen und über YouTube oder Facebook auf der Firmenseite zu verbreiten. Entscheidend für eine erfolgreiche Markenkommunikation ist allerdings, dass du weißt was du da tust und wie du es umsetzt.

1. Verzichte auf austauschbare Imagefilme

Schicke Aufnahmen vom Firmengebäude, vielleicht sogar ein Computerflug übers Gelände und dann ordentlich GEMA-freie Musik und fertig ist das tolle Firmenvideo. Das schaut sich bloß kein Mensch an, weil es das schon hunderttausendfach gibt und so gar nichts über dein Unternehmen aussagt. Zeige lieber dich und was dich und dein Unternehmen ausmacht.

2. Überlege dir, was du sagen willst und bringe es auf den Punkt

Es gibt nichts Ermüdenderes als ein Unternehmensvideo, das mit der Vorstellung deines Namens und deiner Funktion beginnt. Starte mit einem Problem, das deine Kunden umtreibt und biete dann eine Lösung an. Zeige exemplarisch ein paar Lösungsansätze und sage, warum genau du der richtige Partner für die Problemlösung bist. Beende dein Video mit einer Handlungsaufforderung.

3. Lese auf keinen Fall ab

Im Idealfall hast du vor der Aufnahme die 3 bis 5 wichtigsten Stichpunkte aufgeschrieben und so einen Leitfaden für deinen Film erstellt. Formuliere diese auf keinen Fall schriftlich als Fließtext aus – das hemmt dich enorm in deiner freien Rede und wirkt unnatürlich. Übe frei zu sprechen bevor die Klappe fällt und schaue einfach wie sich das anfühlt. Stelle dir ein persönliches Zwiegespräch vor, dann triffst du genau den richtigen Tonfall. Der Zuschauer ist in der Regel alleine mit dir vor dem Bildschirm.

4. Bleibe authentisch

Jeder hat bestimmte Vorbilder im Hinterkopf, weil er selbst schon diverse Videos gesehen hat. Orientiere dich gerne an professionellen Moderatoren und Rampensäuen, aber versuche es um Himmelswillen nicht diese exakt zu kopieren. Nichts ist schlimmer als die Kopie von etwas. deine Zuschauer wollen das Original erleben und das bist du.

5. Keine Hemmungen

Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und kein Mensch erwartet, dass du perfekt in der Darstellung bist. Ich kenne kaum jemand, der mit seiner Stimme oder seinem Auftritt absolut zufrieden ist, nachdem man die Aufnahme vorspielt.

Das ist vollkommen normal, schließlich haben Moderatoren in der Regel eine Ausbildung genossen oder lange an sich gearbeitet. Übe einfach die Aufnahmesituation so lange bis du einigermaßen zufrieden bist und ziehe dann eine vertraute Person zu Rate, die eine ehrliche unabhängige Bewertung zu deinem Werk abgeben.

6. Die Länge macht es aus

Schlaue Marketingexperten wollen dir gerne erklären, dass es eine genau berechenbare Länge für Facebook, YouTube oder Pinterest gibt. Da werden dann Sekundenangabe gemacht und diese mit Abbruchquoten bei Videoaufrufen auf den Kanälen quasi belegt.

Glauben ihnen nicht, denn die gefühlte Länge kann man nicht in Zahlen fassen. Entscheidend für den Erfolg deines Videos ist wie lange sich ein Video anfühlt und das hängt sehr stark davon ab, wie interessant es gemacht ist und ob es wertvolle Informationen für den Kunden bereithält.

7. Halte das Smartphone waagrecht

Eine Unsitte seit dem Einzug der Smartphones in den Lebensalltag sind Filme, die Hochkant gedreht wurden. Klar das liegt nahe, weil man das Gerät zum Telefonieren auch hoch hält, aber bei Filmaufnahmen hat das nichts verloren. Deutlicher kann man eine nicht professionelle Produktion gar nicht kenntlich machen.

8. Benutze die Kamera auf der Rückseite

Fast jedes Smartphone hat eine Kamera auf der Vorderseite und eine auf der Rückseite. Die Qualitätsunterschiede sind meist enorm. Die vordere Seite ist für Selfies oder Skypegespräche gedacht und hat eine deutlich geringere Auflösung – und das sieht man sehr deutlich im Endprodukt. Wenn du das Optimum aus deinem Smartphone herausholen willst, dann nur mit der Kamera auf dem Rücken das Gehäuses, auch wenn du dich dabei bei der Aufnahme nicht siehst.

9. Achte auf gute Lichtverhältnisse

Die besten Resultate bei deiner Aufnahme erhältst du, wenn die Lichtquelle knapp oberhalb deines Smartphones ist. Wenn du jetzt keine große Dreipunktbeleuchtung auffahren willst oder kannst, dann nutze doch einfach vorhandenes Licht oder improvisiere ein bisschen.

Wenn die Sonne nicht gerade voll zum Fenster reinstrahlt, ist sie ein sehr einfaches Mittel um deinen Aufnahmen Glanz zu verleihen. Oder du nutzt einfach die Bürotischlampe in etwas Entfernung. Beim idealen Setup schaust du direkt in die Kamera und der Lichtstrahl umschmeichelt dein Gesicht ohne dich zu blenden.

10. Der Ton macht die Musik

Der richtige Ton gilt nicht nur für die richtige Ansprache deiner Kunden (anbiederndes Du einer gesetzteren Zielgruppe bspw.), sondern auch für die Aufnahme selbst. Schalte alle potentiellen Störquellen, wie Telefon, Smartphone, PC-Lüfter oder Klimaanlage aus und spreche mit kräftiger Stimme.

Viele Smartphones pegeln nach der lautesten Quelle aus. Dementsprechend ist es sehr geräuschsensibel, wenn du im Flüstermodus sind. Und freue dich auf so manche Überraschung sobald die Aufnahme läuft. Aus meiner langen Berufspraxis kann ich dir unzählige Beispiele nennen, wo sich nach absoluter Ruhe vor der Aufnahme pünktlich zu Drehbeginn eine Armada an Laubbläsern, Hubschrauber oder Bohrmaschinen gegen mich verschworen zu haben schien.

Und falls du trotz diesen Tipps doch nicht zu zufriedenstellenden Resultaten kommst, dich lieber auf deine Kernkompetenz besinnen oder eine erfahrene Führung und Beratung brauchst, wende dich gerne an einen Profi. Der berät dich im Vorfeld, begleitet dich über den gesamten Produktionsprozess und garantiert dir bestmögliche Ergebnisse, die auch bei deiner Zielgruppe gut ankommen.

Vielen Dank an Robert Auer von words-in-motion.de

Über Robert Auer:

Ich heiße Robert Auer und laufe mit der Kamera herum seitdem ich 14 bin. Film und Fernsehen haben mich schon immer fasziniert. Eine beliebte Ausrede als Jugendlicher, wenn ich mal wieder zu lange vor dem Fernseher saß, war dass ich in dem Bereich auch einmal beruflich tätig sein werde. Und es hat funktioniert: Das Berufliche und das mit dem länger Fernsehen.

Später habe ich für verschiedene Wissensmagazine im Fernsehen als Redakteur gearbeitet. Als professionelle Kameras erschwinglich wurden, das Internet so schnell, dass man kleine Filme übertragen konnte und einige wenige Unternehmen bereit waren für Filme im Internet auch Geld auszugeben, habe ich mich ab 2005 auf die Produktion von redaktionellen und werblichen Filmen im Internet spezialisiert. Und das mache ich auch heute noch.

Kontakt:
words in motion®
robert auer
karneidstraße 22a
81545 münchen
089.42 09 500 40
auer@words-in-motion.deRobert Auer

Susanne Rohr
Susanne Rohr
Susanne Rohr ist Marketingexpertin, Strategieberaterin und Businesscoach mit 30 Jahren Erfahrung. Sie unterstützt Berater:innen, Solopreneure und Inhaber:innen kleiner Unternehmen dabei, digitale Geschäftsmodelle zu entwickeln und die passende Marketingstrategie zu finden, um mehr Sichtbarkeit zu erlangen, bessere Kunden zu gewinnen, höhere Umsätze zu erzielen und ihre ambitionierten Geschäftsziele zu erreichen.
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4 Kommentare

Valentin
Valentin
Welches Tool verwendest du für das Schneiden der Videos? Ich habe es mit dem VSDC Video Editor probiert fand es aber etwas umständlich. Danke für die wertvollen 10 Tipps.
Susanne Rohr
Susanne Rohr
Ich mag Filmora. Geringe Investition und für meinen Bereich funktioniert es gut. :)
Jesko
Jesko
Ich bearbeite Videos nur privat als Hobby. Dafür nutze ich Adobe After Effects oder Premiere Pro und bin sehr begeister davon. Ist aber meines Wissen nach nur für einen monatlichen Preis nutzbar. Schau da einfach mal auf der Adobe Seite nach.
Manuel Löhrmann
Manuel Löhrmann
Ich finde besonders Ihren letzten Tipp zur Wichtigkeit des Tons sehr hilfreich. Meine Freundin hat bald Geburtstag und wünscht es sich immer Filme zu drehen. Ich überlege Ihr nun für den Ton ein Mikrofon und ein Besuch im Filmstudio zu kaufen.

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